Lexikon

A B C D E F

A

Aerosol-Art:
Häufig von kommerziell arbeitenden Graffiti-Künstlern verwendete Bezeichnung. Sie definiert die Kunstform, die „aus der (Sprüh-)Dose“ kommt.
All City:
Bezeichnet den Zustand, wenn ein Writer mit seinem Namen und Werken in der gesamten Stadt zu sehen ist.

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B

Babu:
Begriff für einen Bundesgrenzschutzbeamten oder Wachschützer.
Background-Clouds:
Im Hintergrund verwendete Designs in Blasen- oder Wolkenform.
Backpiece:
Bezeichnung für aufgemalte oder aufgenähte Graffiti aus Leinwand-Stoff, angebracht auf Jacken. Bis Anfang der 90er Jahre unter Writern in Deutschland sehr beliebt.
Bates:
Ein seit 1984 aktiver Writer aus Kopenhagen.
Belton:
Beliebte Farbspray-Marke. Gründe: hohe Deckkraft, geringe Lautstärke beim Sprühen und satter, breiter Sprühstrahl (insbesondere bei Verwendung von Fatcaps).
Die Farben Chromsilber und Hitzerot von Belton waren lange die angesagtesten der Szene, da sie auch auf dreckigen und ungrundierten Flächen optimal decken.
Bifi:
Ursprünglich Berliner Begriff, der einen Angestellten der Bahn bezeichnet.
Black Book:
Dokumentation sämtlicher eigener Werke und einiger von befreundeten Malern eines Writers. Im Buch werden Fotos, Skizzen, Zeichnungen und manchmal auch Zeitungsartikel gesammelt.
Blockbuster:
Bezeichnung für große, gut lesbare Buchstaben, meist Blockbuchstaben.
Bomben:
Schnelles und illegales besprühen von Flächen.
-Trainbombing bezeichnet das Sprühen auf Zügen.
-Streetbombing das Sprühen an besonders auffälligen und für den Writer gefährlichen innerstädtischen Orten.
-Motionbombing meint das Besprühen eines Zuges, während des Bahnhofaufenthaltes.
Buff:
Entfernung von Graffiti oder der Anlagen (nicht nur auf Zügen). Oftmals wird auch das Überstreichen von Graffiti als Buff bezeichnet. Das System gilt als gesprengt, wenn der Verkehrsverbund nicht mehr mit dem buffen nachkommt.
Burner:
Besonders gutes Bild, welches selbst Jahre später einen Einzigartigkeitsanspruch und ein hohes Ansehen genießt. Ursprünglich galt die Bezeichnung für einen sehr guten Wildstyle-Train.

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C

Cap:
Begriff für einen in verschiedenen Größen und Strichbreiten erhältlichen Sprühaufsatz für Dosen. Man unterscheidet
-Standardcap (das mit der Dose zusammen ausgelieferte Cap),
-Fatcap (sehr breiter Strich),
-Skinnycap (sehr schmaler Strich) und
-Softcap, oft auch Outlinecap genannt (ermöglicht eine langsamere Strichführung und feinere Fadings).
Cartagging:
Verwendung von Vans, LKWs und Lieferfahrzeugen als Untergrund für Graffiti. PKW werden in der Regel nicht besprüht, mit Ausnahme bei Aufträgen.
Characters:
Figürliche Elemente des Graffiti. Unterscheidung in
-B Boy-Characters,
-Comic-Characters,
-fotorealistischen Characters und
-abstrakten Characters.
Chromsilber:
Siehe Belton.
Clouds:
Siehe Background-Clouds.
Crossen:
Überschreiben / Übersprühen von anderen Graffiti, wobei sie weiterhin zu Teilen sichtbar bleiben.

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D

Destroyen:
Bezeichnung für die Zerstörung einer optischen Einheit (z.B. einer S-Bahn) und aggressives Bombing.
Drips:
Heruntergelaufene Farbe.
Drips entstehen, wenn zu langsam gearbeitet wird und übernormal viel Farbe an ein und den selben Punkt gesprüht wird, aber auch durch Regen, ungeeignete Oberflächen oder zu dünne Farbe.
Von erfahrenen Writer werden Drips auch als Designs benutzt. Der erste Writer, der dies tat, war der New Yorker Writer Phase2.

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E

End To End:
Begriff für einen Zugwaggon, der über die gesamte Länge unter den Fenstern besprüht ist.

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F

Fading:
Sanfte Farbverläufe, die sich besonders für Anfänger schwierig gestalten.
Fill In:
Füllung der Buchstaben.
First Lines:
Vorgesprühte Skizzenlinien zur Orientierung. Anschließend wird mit den Fill Ins fortgefahren.

G H I K L M N O

G

Ghosttrain:
Bezeichnung für die Überreste eines Graffiti nach dem buffen.
Graffiti:
Zeichnungen und Schriften auf Wänden oder anderen Objekten.
Grundieren:
Auftragen von Latexfarbe auf stark Farbe aufsaugenden oder verschmutzten Untergründen.
Guestbook:
Befreundete oder bekannte Writer verewigen sich darin. Wird oft zu Jams, Battles und Hall Of Fames mitgenommen.

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H

Hall of Fame:
Häufig im Verborgenen liegende Flächen, die man legal besprühen kann und an denen nur sehr gute Pieces angebracht sind. Andere Writer kommen extra an diese Flächen um die Pieces zu sehen, sich zu battlen und andere Writer, manchmal aus aller Welt, zu treffen.
-Bekannte Halls Of Fame in Deutschland sind bzw. waren Bunker (Dortmund), Mauerpark (Berlin) und Live Music Hall (Köln).
Hitzerot:
Siehe Belton.
Hump Letters:
Bezeichnung für Buchstaben, die Buckel oder Auswüchse haben.

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I

Inside-Bombing:
Graffiti angebracht in Zügen, meistens Tags.

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K

King:
Erfolgreicher und bekannter Writer, der großen Respekt genießt. Zeichen für King ist die unter vielen großen Writern verwendete Krone über den Tags.
King Of The Line:
Bezeichnung für einen Writer, der auf einer Bahnstrecke besonders stark präsent ist.

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L

Line:
Eine Bahnstrecke.
Linepiece:
Bezeichnung für ein entlang einer Bahnstrecke gesprühtes Piece.
Loops:
Wichtiges Stilelement des Writings, bei dem das Ende eines Buchstaben in sich zusammengerollt wird. Phase 2 sprühte als erster in den frühen 70ern Loops und andere Writer entwickelten sie weiter und kombinierten sie mit anderen Stilelementen, wie zum Beispiel Pfeilen.

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M

Married Couple:
Bezeichnung Für einen Doppel-Wholecar (zwei ständig zusammengekoppelte U-Bahn-Waggons).
Marshmallow Style:
Buchstaben sind an den unteren Enden angeschwollen.
Masterpiece:
Meisterstück (besonders gutes Piece).
Motion Bombing:
Meint das Besprühen eines Zuges, während des Bahnhofaufenthaltes.
Motion Tagging:
Outside-Tags an Zügen, die während des Bahnhofaufenthaltes oder der Fahrt angebracht werden.
Move:
Art, wie sich Buchstaben „bewegen“.

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N

Name:
„Deck-“ oder „Künstlername“ des Writers, durch den seine Anonymität gewahrt wird, er jedoch trotzdem Ruhm und Bekanntheit erlangen kann. Er entstammt der Fantasie oder vom Spitznamen des Writers. Der richtige Name des Künstlers bleibt unbekannt um Strafen zu entgehen und selbst als Person im Hintergrund zu bleiben.
Needlecaps:
Sprühköpfe, die einen besonders schmalen Strich (unter 1cm breit) sprühen. Needlecaps werden selbst gemacht indem eine Injektionsnadel in das Loch der Düse eines Standardcaps gedrückt wird.

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O

One-Man-Wholecar:
Bezeichnung für einen Wholecar, der von einem Writer alleine gemalt wurde. Der Writer erhält hierfür sehr viel Respekt.
Outline:
Umrisslinie eines Graffiti. Ohne Fill In nennt man sie Throw Ups.
Outsidebombings:
Graffiti angebracht an den Außenwänden der Züge, meistens Tags. Sie können während der Fahrt oder im Stand entstehen.
Overkill:
Wenn Cap oder Dose nicht in Ordnung sind, kommt es zu einem unkontrollierten Farbschuss aus der Dose.

P Q R S T W

P

Panel/Panelpiece:
Alleinstehendes Graffiti an einem Zug. Position: zwischen beiden Türen und unter den Fenstern.
Piece:
Bezeichnung für ein Bild. (Bombings oder Quicks sind keine Bilder)
In der Regel ist der Style das Hauptelement. Background, Design oder Character dienen nur zur Unterstützung. Das Piece ist die Referenz jedes Writers.

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Q

Quick:
Schnell angefertigtes Graffiti (oft auch Bombing genannt).

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R

rocken:
Überwiegend von Trainbombern benutzter Ausdruck, der das „Bemalen“ von Wänden oder Zügen definiert.
Roof Top:
Graffiti an Dachkanten, Schornsteinen und Dächern.

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S

School:
Verschiedene Zeitabschnitte (Old-School und New-School) in der Geschichte der Graffiti-Kultur.
Second (Out)Line:
Outline nach der Ersten. Ein bestimmter Effekt kann hiermit erzielt werden, der Schriftzug kann sauberer wirken.
Simple-Style:
Besonders typisch für Bomber sind besonders gut lesbare Styles.
Sketch:
Zeichnung auf dem Papier (sowohl Skizzen als auch ausführliche Zeichnungen).
Straight Letters:
Einfache, direkte Buchstaben, siehe Simple-Style.
Streetbombing:
Straßengraffiti.
Da Streetbombing ziemlich gefährlich ist, kommt es überwiegend in Form von Throw Ups und Tags vor.
Style:
Bezeichnet Schriftzug/Schriftart.
Style-King:
Siehe King.
Style-Leader:
Begriff für einen Writer, der durch Style und Stellung großen Einfluss auf andere Writer hat.
Swing:
Bezeichnung für den Schwung, den die Buchstaben haben können. Für viele ist es beim Style sehr wichtig, ob sich die Buchstaben bewegen oder lebendig sind.

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T

Tag:
Unterschriften der Writer. Früher wurden Tags „Hits“ genannt und dienten damals wie heute allein dazu, zu zeigen „Ich war hier“.
Throw Up:
Spezielle Graffiti, die in nur sehr kurzer Zeit gesprüht werden können. Meistens sind dies Outlines ohne Fill Ins. Der Bubble-Style ist hier weit verbreitet.
Top to Bottom (T-To-B):
Großes Graffiti auf einem Zug. Es nimmt die Fläche vom Boden bis zur Dachkante ein, jedoch nicht zwingend auch die gesamte Breite.
Toy:
Bilder von Writer ohne viel Erfahrung mit relativ schlechter Leistung. Manchmal werden aber auch erfahrene Writer herangezogen, deren Style jedoch nach Jahren noch sehr schlecht ist.
Toy-Style:
Graffiti-Style der besonders schlecht oder gebited ist.
Trainbombing:
Schnelles, intensives Sprühen auf Zügen.

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W

Wildstyle:
Aufwendiger und schwieriger Writing Style. Wegen seiner komplizierten und verschlungenen Buchstaben ist er oft für andere schwer zu lesen. Phase 2 war der Erfinder dieses Styles.
Window-Down-Wholetrain:
Siehe End To End.
Writer:
Graffiti-Sprüher.